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Ein kleiner Beitrag zur Dorfgeschichte |
Teil
2 ( 1500 bis 1648 )
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Aus der Zeit vor der Reformation ist über
die Komture in Buro nur wenig bekannt. Urkundlich werden folgende
Komture der Kommende Buro genannt: In Urkunden erwähnt:
1. November 1304 N.N. Arnoldus,
1310 Gerhard von Wederen,
19. November 1356 Heinrich von Neindorf ( Henricus de Nendorp )
23. April 1419 Johann Mackeneye (Mackereye)
25. Mai 1433 Heine Gotz
27. September 1479 Johann von Wulffen
1520 ( 1499,1500 ) Johann von Schönewitz (Hansen Schonwitz,
Schwertzig )
Lippold von Sampleben
6. Juni 1529 Hans von Lattorff
Quelle:Germania
Sacra,Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg , Berlin 1941, Sete511
Buro muss zu jener Zeit nicht sonderlich
einladend gewirkt haben, denn es fand sich nicht ohne weiteres ein
geeigneter Anwärter für die Komturei. Hinzu kam 1520 noch ein
verheerender Brand, der viele Gebäude vernichtete. Nach Aussage
des Altsassen (Altbauer) in Buro Felix Pannicke, der noch von
Schönewitz getauft worden war, aus dem Jahre 1576 über den
Zustand der Komturei nach diesem Brand geht hervor „ das nicht
mehr als eine stuben und kammer sampt eynem althen kuchleyn neben der
kirchen zue Burow unter eynem verlaren dachleyn gestanden, darinnen
sich der v. Schonewitz ... behulfen." Beim Brand wurden auch die
Urkunden der Kommende vernichtet. Der verheerende Brand soll "von eyner
lichtschnuppen, die im tisch unter den briven kommen, seynen ursprung
gehapt " ausgegangen sein. Seit dem Brand werden ein " Altes Copialbuch
der Documente, die Commende Burow betr. und Extracte aus den
Lucklumschen Hausbüchern" aus dem Archiv der Ballei Sachsen und
"Abschriften von den sämtlichen zwischen der Commende Burow und
den adelichen Häusern zu Klieken errichteten Recesse"
vermißt.
Die erbärmliche Situation im Jahre 1529 spiegelte sich auch darin
wieder, daß auf den Komtureiacker zu Burow nur 2 1/2 Wispel
Roggen, 2 Wispel Hafer und 18 Scheffel Gerste ausgesäht werden
konnten. In der Aue war eine Aussaat gar nicht möglich. Der Ort
wurde von 10 Kossäten bzw. Gärtnern bewohnt. Die Holzmarkung
der Komturei umfaßte nur ein kleines Revier, das begenzt wurde
durch die des Amtes Coswig, die von Lattorffs in Klieken und im
Süden durch die Elbe. Von den 5 Hufen ( Hofstätten) in
Griesen des Amtes Wörlitz bekam der Ordenshof in Buro je 10
Scheffel, also insgesamt 50 Scheffel Hafer. An den Orden hier, war eine
jährliche Pension von 15 Gulden zu zahlen. Der Komtur selbst
mußte dem anhaltischen Hause Ritterdienst mit 3 Pferden leisten.
Der Landkomtur Burchhard von Pappenheim
(Landkomtur seit 13.10.1528 - 1551) griff in seiner Not, denn man
muß immer bedenken, daß die Reformationzeit eine Zeit des
Umbruchs war, zu einer Lösung, die in der Geschichte des Ortes nur
zweimal vorkommt. Aus der Familie der Ordenslehnsmannen, dem
Adelsgeschlecht von Lattorff aus dem Nachbarort, wurde 1529 ein
Mitglied auserwählt, die Kommende in Buro zu verwalten. Hans von
Lattorff ( auch Latorf,Lattdorf,Latdorp oder Latorff ) hatte bereits
1528 vom Landkomtur die Zusicherung erhalten, um den weiteren Verfall
der Komturei zu stoppen und in Erwägung, daß "durch die
geschwinde empörunge des glaubens in orden rittermäßige
personen gebrechen", nach dem Tode Lippolds von Sampleben, auf
Lebenszeit Komtur in Buro zu werden, wenn er in den Deutschen Orden
eintreten würde. Der junge Hans von Lattorff wurde am Sonntag nach
Erasmi im Jahre 1529 als Deutschordensritter eingekleidet und vom
Landkomtur in sein Amt eingeführt (Namenstag von Erasmus ist der
2. Juni. Der Sonntag danach war im Jahre 1529 der 6.Juni). Er war ab
1546 zusätzlich zu seinen Pflichten als Komtur in Buro auch noch
Komtur in Aken. Seine Wahl sollte ein Glücksgriff für den Ort
sein. Schulden als Erbe seines Vorgängers und die Folgen des
Brandes wurden beseitigt. Auch in die Landwirtschaft wurden erhebliche
Mittel investiert. Als er die Leitung der Komturei in Buro
übernahm, zählte man gerade 10 Kossaten (leibeigene
Kleinbauern). Nach seinem Tode sollten es 14 Untertanen mit ihren
Familien sein. Kurz vor seinem Tode gelang es ihm noch, die
fürstliche Genehmigung für den Bau einer Windmühle zu
erhalten. Die Buroer Windmühle wurde auf einer Anhöhe
nördlich vom Dorf errichtet. Sein gutes Verhältnis zu den
anhaltischen Fürsten trug wesentlich zur ruhigen und gesicherten
Entwicklung des Ortes bei und die Komturei nahm unter Hans von Lattorff
einen beachtlichen Aufschwung. Als Gegenleistung mußte er im
Bedarfsfall nur drei Reiter zur Begleitung des anhaltischen
Fürsten stellen. Am 4. Oktober 1571 verstarb der Komtur Hans von
Lattorff, dessen in Stein gehauenes Bildnis (Epitaph) noch in der
Dorfkirche in Buro zu bewundern ist. Durch ein Inventarverzeichnis aus
dem Jahre 1571 kann man heute noch gut ableiten, wie groß die
Komturei einst war. Im direkten Dienstverhältnis zum Komtur
standen 42 Personen. Darunter sind: Knechte, Schlosser, ein Schreiber,
ein Förster, ein Fischer, ein Windmüller, ein
Holzförster, ein Koch und eine Schließerin. Nach dem Tod des
Hans von Lattorff ging das Amt des Komturs auf seinen Neffen Ernst von
Lattorff (1571-79) über. Auch er begann verheißungsvoll,
denn die Gebäude der Komturei wurden instandgesetzt. Vor seinem
Amtsantritt hatte er eine Liaison mit seiner Cousine in Klieken,
welcher er auch die Ehe versprochen haben soll. 1573 heiratete der
junge Herr jedoch mit Zustimmung des Fürsten von Anhalt eine von
Gadow und trat aus dem Deutschen Orden aus. Aus der Ehe ging auch eine
Tochter, Anna, hervor. Man muß in diesem Zusammenhang anmerken,
daß sich die Komture der Ballei Sachsen, zu der Buro
gehörte, zum lutherischen Glauben bekannten. Fortan
beschäftigten sich die Höfe des Fürsten von Anhalt, der
Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und das Amt des Hoch- und
Deutschmeisters in Mergentheim mit der Sache des "eidvergessenen"
Komturs Ernst von Lattorff, der sich "beweibt" hatte für mehrere
Jahre. Dieser ließ zu seiner Entlastung von seinem Schreiber 1576
ein Verzeichnis aufstellen, das alle Leistungen seiner Familie für
Buro auflistete. Es half nichts. Berechtigt oder auch nicht wurden ihm
ungeordnete wirtschaftliche Verhältnisse in seiner Komturei
seitens seines vorgesetzten Landkomturs, Hans von Lossow, vorgeworfen.
Schließlich gelangte die Sache vor das kaiserliche Reichsgericht
zu Speyer. Die Klage des Ordens führte dazu, daß im Juni
1579 Ernst von Lattorff nach langem Widerstand die Komturei räumen
mußte. Am 18.06.1579 wurde eine Inventur seiner
Hinterlassenschaften durchgeführt. Der Landkomtur von Lossow nahm
für diese Arbeit den Richter von Egeln als Notar und Schreiber
für mehrere Tage nach Buro mit. Dazu muß man anmerken, dass
der Landkomtur von Lossow auch im Dienst des Magdeburger Domkapitels
gestanden hat und über 30 Jahre als Amtshauptmann der Ämter
Egeln und Hadmersleben an der Bode vorstand. Die Inventur führte
Engelhardt Nacke " verordneter Stadt Richter in Egeln, von
Römischer Kaiserlicher Macht undt gewalt " durch. Der bestellte
Notar ("Notarius puplicus, undt Offenbaren Schreiber") Engelhardt Nacke
listete pflichtbewußt und genau auf 12 Seiten den Bestand der
Kommende auf. Daraus geht zum Beispiel hervor: " An Schweinen sind
befunden Neunundtfünfzigk alte Schweine, darunter Drei Kempen,
Sechs Seue und noch vier und vierzigk Ferken...". Ernst von Lattorff
legte man die Veruntreuung von Ordensgeldern zur Last. Weiterhin soll
er unter dem Holzbestand in Buro verheerend gewüstet haben, wie
eine Besichtigung am 19. Juni1579 ergab. "...gantz und gar in Dem
grundt, Niedergehauen, verwüstet und verderbet, welchs der von
Latorff in Feur oder Brennholz geschlagen, und zu seinem vorteill
verkaufft haben soll ". Als Verteidigung gab dieser an, daß er
alles für Baumaßnahmen verwendet hätte. Wie auch immer,
der Orden setzte seinen schmählichen Abgang durch und damit
verschwindet der Name von Lattorff aus der Reihe der Komture in Buro
und erscheint für die Zukunft nur noch in Klieken als Lehnsmann
und Nachbar, mit dem der Orden in der Folgezeit vielfach
Grenzstreitigkeiten auszufechten hatte.
Ernst von Lattorf war kein Einzelfall. So geht
aus den Unterlagen des Landesarchivs Baden hervor, dass verschiedene
Deutsch-Ordensritter zum neuen evangelischen Glauben, insbesondere in
den Balleien Sachsen und Thüringen, übergetreten sind und die
Deutsch-Ordenshäuser in Buro, Dommitzsch und Dahnsdorf in der
Ballei Sachsen sowie die Deusch-Ordenshäuser in Altenburg, Plauen,
Adorf, Reichenbach, Schleiz, Weißensee, Sangerhausen, Weimar und
Saalfeld in der Ballei Thüringen durch die Landesfürsten
annektiert wurden. Danach sind namentlich aus dem Deutschen Orden 1566
ausgetreten Hans von Germar, Landkomtur der Ballei Thüringen mit
folgender Einverleibung der Ballei Thüringen durch Kursachsen
sowie Johann Philipp von Hagen, Trappier zu Magdeburg. 1568 ist Hans
Georg von Bellersheim, Komtur zu Winnenden, 1570 Jakob von Korndick,
Komtur zu Dommitzsch und 1573 Ernst von Lattorff, Komtur zu Buro,
ausgetreten, Bereits 1564 verließ Balthasar Graf von
Nassau-Wiesbaden-Idstein, Komtur zu Kapfenburg, den Deutschen Orden und
heiratete. Es war also eine ausgesprochen schwierige Zeit für den
Deutschen Orden, denn die Landesfürsten waren sprungbereit, um
sich die Besitzungen einzuverleiben. Noch konnte der Orden sich jedoch
den Annexionen widersetzen. Die Wahrung der Interessen des
DeutschenOrdens für die Zukunft stand somit sicherlich fortan im
Mittelpunkt der Ordenspolitik.
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Henning
von Britzke (auch Brietzkau, Britzgen od. Brietzke), * 22. 06.1546 -
†10.11.1611, beerdigt in Lucklum. Aufnahme ( Einkleidung) in den
Deutschen Orden am 17.12.1576 in Lucklum. Er war ab 1580 der
nachfolgende Komtur in Buro. Mit ihm kam ein energischer Mann ins Dorf,
der sich den Kampf gegen die landesfürstliche Obrigkeit, um die
Rechte des Deutschen Ordens zu stärken, auf die Fahne geschrieben
hatte. Er stammte aus einer Adelsfamilie, die eng mit dem Orden
verflochten war. Von Britzke ist Magdeburger Uradel. Das Stammhaus
derer von Britzke lag im alten Kreis Jerichow, im Ort Britz. Das
Geschlecht tritt erstmals mit Conradus Brezzik zu Redekin und Wust um
1370 in Erscheinung. Die Stammreihe beginnt 1400 mit Hennyng Britzgen.
1416 besitzen Heine d.Ä., Heine d.J. und Otto von Britzke das
Dorf. 1450 besitzen die von Britzke 18 Ritterhufen Ackerland. 1484 sind
es bereits 24 Ritterhufen. 1699 erlischt das Geschlecht hier in Britz.
Das Gut wird an Samuel von Chwalkowski verkauft und Anteile daran
eingetauscht. |
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Das Wappen
der von Britzke.
Es zeigt in Silber einen sechsstrahligen roten Stern. Auf dem Helm mit
rot-silbernen Decken stehen drei Straußenfedern in rot, silber,
rot
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Das Grabmal des Komturs zu Buro und späteren
Landkomturs Henning von Britzke |
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Familienstammbaum
des Buroer Komturs Henning von Britzke
Hennyngh Britzken, verheiratet mit ?? |
Sohn: Curd von Britzke, * ? -
† ? heiratet Anna von Wildenhag; * ? - †? , Curd v.B.
verkauft am 27.11.1438 Wendgräben; 19.12.1446 belehnt mit Bensdorf
1/2 Klein-Demsin, Viesen und Mahlenzien |
Kinder |
- Hans von Britzke, * ? - † ?
heiratet Sophie ? |
Sohn: |
- Hans von Britzke
heiratet von Borg |
Kinder: |
- Friedrich von
Britzke Herr auf Knoblauch, *? - † 1587/91 heiratet Anna von
Brösigke, * ? - † ? |
Kinder: |
-Wolf Friedrich von
Britzke, * ? - † 1612/13 heiratet Anna von Söhlen ( auch
Sehlen ),* ? - † ? |
Kinder: |
- Albrecht von
Britzke, * ? - †1628/30 |
- Emerentia von
Britzke, * ? - † ?, heiratet am 05.02.1615 Busso von Britzke,*
?- †1676 |
Kinder: |
- Caspar Friedrich
von Britzke, Herr auf Weißkirchen und Wahlen,
Kurfürstlich-Trierscher Obristleutnant, Amtmann auf Grimburg, * ?
-† 25.04.1687 |
- Wolf Friedrich
von Britzke,*ca 1634 - † 20.07.1687, heiratet Ursula Gertrud von
Byern, *? - † ? |
Kinder: |
- Busso Joachim von
Britzke,*1654/1655 in Viesen, Havelland - † 05.01.1733, heiratet
Bertha Sabine von Barsewich, * ? - † 02.09.1709 |
- Matthias Ludwig von Britzke,* ? -
†1690 in Wimpfen, starb im Militärdienst ohne Nachkommen |
- Caspar Friedrich von
Britzke,Soldat, * ? - † ? |
- Hans Heinrich von Britzke Herr auf
Viesen, * 1666 in Viesen / Havelland - † 14.08.1743 , heiratet
Magdalene von Predoele,* ? -04.02.1733, 2.Ehe am 17.12.1735 mit
Dorothee Hedwig von Borch a.d.H. Gräben, * - † ? |
- Hans Joachim von
Britzke, Herr auf Viesen * ? -† 06.09.1679 , heiratet Margarethe
Tugendreich von Byern |
- Hans Christoph
von Britzke, * ? - 1654 , heiratet Ursula von Werder, *? -†
1581, Eltern der Ehefrau: Jacob von Werder,*? -†1532 und Anna
von Lattorff a.d.H. Klieken, *- †1532 |
- Johann von
Britzke, Domherr und Thesaurarius zu Halberstadt, *? -†
22.03.1600, heiratet Gertrud Schwechten |
- Katharina von
Britzke, heiratet Barthold von Hünicke |
- Hans Georg von
Britzke, Oberstleutnant und Kommandant von Komorn Ungarn, *? - †
nach 07.06.1600, heiratet Sophia von Werder und 2.Ehe
mit Anna von Hünicke |
Kinder aus 2. Ehe : |
- Barthold von
Britzke, Herr auf Knoblauch, * ca 1570- †1635, heiratet am
13.05.1611 Barbara von Söhlen ( auch Sehlen ), * ? - †
nach1635, Tochter des Friedrich von Sehlen |
Kinder: |
- Hans Friedrich
von Britzke, *? -† 01.08.1664 - St. Gotthardt, heiratet am
02.05.1647 Barbara Sybille von der Lochau, *1617- † 1687 |
Kinder: |
- Amandus Adolph
von Britzke, Herr auf Knoblauch, * ? - † 21.12.1709 in
Knoblauch, heiratet Ottilia von Werder, * 1658 - † 1731 |
Kinder: |
- Barbara Elisabeth v.
Britzke,*(getauft )27.11.1687 in Knoblauch - † ? |
- Anna Rosamunde v. Britzke,*
(getauft) 23.04.1689 in Knoblauch - †?, starb unverheiratet |
- Ottilie Sophie v. Britzke ,*
28.04.1690 in Knoblauch - † ? |
-Friedrich Moritz v.Britzke Herr auf
Knoblauch 2 und Bronkow* 29.12.1691in Knoblauch - † 23.01.1738
in Knoblauch, heiratet am 24.06.1714 Dorothee Elisabeth v. Britzke
a.d.H. Bensdorf , * 26.01 1686 - † April 1742 |
- Adolf Ehrenfried v. Britzke Herr
auf Knoblauch 1, *16.07.1692 in Knoblauch - † 09.08.1768 in
Knoblauch, heiratet am 30.05.1714 Sophie Tugendreich von Tresckow, * ?
- † 11.01.1731 |
- Amandus Gustav v. Britzke Herr auf
Demsin, später auch auf Knoblauch 2, * 26.031695 in Knoblauch -
† 20.03.1758 in Knoblauch, heiratet am 23.02.1716 in
Krüssau Anna Sophie von Arnim,* 02.03.1692 -Knoblauch - †
24.04.1737 |
- Emmerentia Dorothea v. Britzke, *
(getauft ) 14.10.1696 in Knoblauch - †? , heiratet Hans Heinrich
von Vinzelberg |
- Magdalene Rosine v. Britzke,*
(getauft ) 07.07.1699 in Knoblauch - † 06.11.1786, heiratet
Georg Friedrich v. Britzke Herr auf Viesen,* 05.07.1696 in Viesen,
Brandenburg - † 05.07.l 1773 |
-Ehrenreich Siegfried v.Britzke Herr
auf Wendeberg, später Auras und Oelsnig,* ( getauft ) 06.06.1703
in Knoblauch -† 08.11.1770, heiratet am 24.11.1730 Luise
Christiane von Klitzing , * 25.04.1709 in Batho - †? |
- Friedrich von
Britzke, * ? - † 1656 |
- Juliane Rosamund
von Britzke, *? - † ? heiratet Heinrich von Schildt |
- Barthold Georg
von Britzke, Herr auf Knoblauch, * - 23.11.1674, heiratet Sabina Hedwig
von Jugardt, * ? - † 22.06.1674 |
- Anna Katharina
von Britzke, * ?- † ?, heiratet Kaspar Friedrich von Zieten,
*1604 - † 1688 |
Kind: |
- Johann ( Hans )
Anton von Zieten, * 07.12.1640 in Logau - † 20.04.1670 in Hamm |
Kind: |
- Luise Emilie von Zieten, * ? -
† 21.08.1760 in Gollnow, heiratet Stephan Bernd von Dewitz,
Oberstleutnant, Landrat, Herr auf Hoffelde, * 21.03.1672 -†
08.03.1728 |
- Johanna von Zieten, a.d.H. Trebnitz
und Lögow * ? - †1722, heiratet Christian Friedrich von
Burgsdorff, Herr auf Hohenziethen und Marienwerder, Ritter von Malta,
*? - 1712 |
- Barbara Maria von
Britzke a.d. H. Knobloch ,* ? - † 11.02.1643 im Kindbett,
heiratet Christoph von Britzke, Kammerjunker beim Grafen Schlick, Herr
auf Bensdorf und Demsin, * vor 1610 - † 0612.1661 in Bensdorf |
Kind: |
- Matthias von
Britzke, * 02.02.1643 - 30.01.1670, heiratet am 22.10.1667 Maria
Dorothea von Alvensleben, * 1647 - †1690 in Randau |
- Friedrich von
Britzke , * ? - † 09.01.1606 |
- Johann Georg von
Britzke, * ? - † 26.09.1622, heiratet am 25.09.1594 Margarethe
von Krampe |
Kinder: |
- Friedirch Ulrich
von Britzke, Domherr in Halberstadt, * ? - † 1635 |
- Hans Georg von
Britzke, *? - † ? bei Prag gefallen |
- Bartholomäus
Karl von Britzke, * 25.06.1603 - † 12.11.1647, heiratet am
15.06.1636 Christine von Pflug |
Kinder |
- Christian
Friedrich von Britzke, Obristwachtmeister, *? - †1669 in Kandia
gefallen |
- Johann Georg von
Britzke, *? - † vor 1650 |
- Ursula Eleonore
von Britzke, * Mai 1644 -† 12.06.1665 |
- von Britzke |
- von Britzke |
- von Britzke |
- von Britzke |
- von Britzke |
- von Britzke |
- von Britzke |
- Jorgen ( Georg ) von Britzke. *? -
† ? |
- Curt von Britzke, Begründer
der Linie Demsin-Bensdorf, * vor 1476 - † 1537/38, heiratet
1.Ehe Liboria?, 2. Ehe Anna von Arnstedt |
Kinder aus 2. Ehe: |
- Curt von Britzke,
Herr auf Bensdorf, Densin,Viesen und Knoblauch, * ? - †
22.01.1555, heiratet 1. Ehe Margarethe von Borch a.d.H. Gräben ,*
? - † ? und in 2. Ehe NN von Hake, * ? - † ? |
Kinder aus 1. Ehe |
- Christoph von
Britzke, Oberstleutnant und Amtshauptmann im Bistum Halberstadt,
nämlich in Schneidlingen, *vor 1535 - † 14.09.1610,heiratet
am 03.09.1590 Anna von Bredow |
- Hartwig von
Britzke, * ? - † 1576/77 (1555 noch unmündig ) |
- Curt von Britzke,
Hauskomtur * ? - † ?, (1555 noch unmündig ), heiratet
Margarethe von Tresckow, * ? - † ? |
- Katharina
Elisabeth von Britzke a.d.H. Bensdorf, * ? - ?, heiratet Antonius II
von Werder, Herr auf Kade, Rogäsen, Gollwitz und Klein-Wusterwitz,
* ? - 1613 in Kade |
aus 2. Ehe |
- Liboria von
Britzke, a.d.H. Bensdorf, *? - † nach 1602, heiratet Hans VIII
von Werder Herr auf Brettin, 1/2 Rosenthal und Wusterwitz , * ? -
† 30.07.1599/20.03.1601durch Mord von Joachim von Byern |
Kinder: |
- Erdmann I Ludolf
von Werder, Herr auf Brettin, Rosenthal und Wusterwitz , *? - †
? , heiratet Elisabeth Katharina von Thümen a.d.H. Blankensee, *?
- † ? |
- Agnes von Werder,
* 1555/56 - † 15.02.1595 in Nennhausen, heiratet Georg II (der
Ältere) von Lochow, Erbsasse auf Nennhausen, Ferchesar, Bamme,
Wustermark, Kotzen und Harge, Hauptmann des bischöflich
halberstädtichen Schlosses Crottorf , * 1526 - † 03.08.1612
in Nenhausen |
- Anna von Werder,
* ? - † ? , heiratet NN von Sandersleben, *? - † ? |
- Martin von
Britzke ; * ? - † vor 28.11.1541 |
- Henning von Brizke, Herr auf
Bensdorf, Begründer der Linie Viesen- Bensdorf, *1476 in Bensdorf
- † 1539/40, heiratet Margarethe von Katte. Die andere Linie
Britzke a.d-H. Knolauch schreibt sich zur Unterscheidung fortan: von
Brietzke |
Kinder: |
- Georg von Britzke |
- Friedrich von Britzke |
- Henning von Britzke, Herr auf
Viesen , * ? - † vor 20.03.1576, heiratet Barbara von Borch, * ?
- † ? |
Kinder: |
- Henning von
Britzke, * 22.06.1546 - † 10.11.1611 ,
Komtur des Deutschen Ordens in Buro. |
- Kaspar von Britzke, * ?- †
1604-09 heiratet Magalene von Borch,* ? - † ?. |
Kinder: |
- Fritz Ludwig von Britzke, Herr auf
Rosenthal *? - †1614, heiratet Margaretha von Bredow |
Kinder: |
- Wichart von
Britzke |
- Kaspar von
Britzke, *? - † vor 07.05.1647, heiratet 1. Ehe Margarethe von
Hünicke , ? -† ? und in 2. Ehe Katharina Maria von Byern, *
- † ? |
Kinder aus 1.Ehe : |
- Emerentia Ursula
von Britzke, * ? - † ? |
- Anna Ortge
(Dorothee) von Britzke, * ? - † ? |
- Valentin von Britzke, Herr auf
Bensdorf, Viesen und Grüningen, Komtur des Deutschen Ritterordens
in der Ballei Sachsen, * ? - † 12.12.1663, heiratet Magdalene
von Kissleben, *? - †1650 |
Kinder: |
- Caspar Friedrich
von Britzke, Sächsischer Kammerherr, Herr auf Bensdorf und
Klein-Wusterwitz, *? - † 17.12.1682, heiratet am 07.05.1644
Marie Hedwig von Kannewurff ( auch Kannenworffen ), a.d.H. Schellroda,
* ? - †12.10.1667 in Spandau |
Kinder: |
- Kaspar Friedrich
von Britzke,* um 1653 - † 09. Februar 1697 in Bensdorf, heiratet
Maria Elisabeth von Zschertewitz, * ? - † 04.05.1693 in Bensdorf, |
- Marie Agnes von
Britzke, * ? - † ? , heiratet am 24.04.1670 Joachim Ernst von
Schildt |
- Sophie Dorothee
von Britzke,* ? - † ?, heiratet am 23.04.1673 Valentin Ludwig
von Schildt |
- Magdalena Sybille
von Britzke, *? - † 09 .05.1708 |
- Valentin
Friedrich von Britzke,*? 1650 -† Dez.1651 |
- NN von Britzke |
- Barbara von
Britzke, *? - †?, heiratet Joachim von Borg |
- Magdalene Agnes
von Britzke, * ?- † ? , heiratet Hans
XIII von Werder |
- Busso von
Britzke, Herr auf Grüningen , *? - † 16.05.1676, heiratet
Emerentia von Britzke, (siehe oben ) |
- Henning von
Britzke, *? - † ? |
- Albrecht von
Britzke, *? - † ? |
- Kaspar von
Britzke, *? - † ? |
- Salome von
Britzke, *?- † 25.Mai 1665 in Bensdorf, heiratet Lewin von
Byern, Schwedischer Oberstleutnant, *? - † 10 November 1638 in
Brandenburg |
Kinder: |
- Ludwig von Byern,
*? - † 20.08.1641 in Bensdorf an der Pest |
- NN von Britzke |
- NN von Britzke |
- NN von Britzke |
- Reichart von Britzke, * ? -
† ? |
- Friedrich von Britzke, Domherr in
Hildesheim, Probst des Ober-Collegiat-Stiftes B. Mariae Virg. zu
Halberstadt und Domherr daselbst, * ? - † 1595 |
- Magdalena von Britzke, * ? -
† ? . unverheiratet |
- von Britzke * ? - † ? |
- von Britzke * ? - † ? |
- von Britzke * ? - † ? |
- von Britzke * ? - † ? |
- Lorenz von
Britzke, * ? - vor † 1576 |
- NN von Britzke,
heiratet Balthasar von Katte †1576 |
- Agnes von
Britzke, * ? - † ? , heiratet Joachim (Georg) von Meyendorff, *
? - † ? |
- Sophie
Tugendreich von Britzke a.d.H. Bensdorf, * ? - † 01.05.1544 in
Kade, heiratet Heidenreich (Heinrich IV) von Werder, * ? - †
1550, |
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Der neue Komtur in Buro, Henning von Britzke,
hatte verwandtschaftliche Beziehungen zum Landkomtur Johann von Lossow
( Lossau ) (*1523 - †1605), der seit 1571 dieses Amt inne hatte.
Sein gutes Verhältnis und die damit sicherlich einhergehende
Rückendeckung muß er ohne Scheu ausgenutzt haben. Inwieweit
diese privaten Bindungen mit der Entlassung seines Vorgängers in
Verbindung zu bringen sind, kann nur vermutet werden. Zunächst
wurden kleinere Reibereien mit dem anhaltischen Fürstenhaus
gütlich beigelegt. 1582 kam es dann zu einem Prozeß, indem
es um die landeshoheitliche Genehmigung einer neuen Schäferei in
Buro ging. Dieser Prozeß verlief zu ungunsten der Komturei. Die
Schäferei durfte nicht eröffnet werden. Viel bedeutsamer war
jedoch ein Prozeß in welchem die Besitz- und damit verbunden die
Fischereirechte auf dem Buroer Matzwerder festgestellt werden sollten.
Die Fischerei spielte bei der damaligen Ernährung eine bedeutende
Rolle und jeder wollte die Fischereigerechtsame der Elbe fü sich
ausnutzen. Die fürstlichen Hoheiten gingen davon aus, daß
ihnen "auf sothanen Ohrte des Matzwerders alle Landes-Herrlichkeit und
-Hoheit zustehe und habe daselbst in der Elbe als in flumine publico
gefischet ", denn es war allgemein bekannt, so die Auffassung der
Landeshoheit, daß der Orden in Buro keine gehegte Fischerei
betreibe. Anno 1584, vermutlich im Januar, ist es zu einem verheerenden
Dammbruch des Elbwalles am Matzwerder gekommen, wodurch auch viele
Leute ertrunken sind. "Anfangs des 84. Jars hat sich die Elbe alhir
also ergossen / das sie kaum sieder der belagerung so groß
gewesen / und seind sehr viel Leute vertruncken" (Pomarius, 1587,
unpag). Die Folgen des Dammbruches führten dazu, dass hier ein
nicht mehr durchflossener sogenannter "stiller Elbarm" entstand, den
sich die von Lattorffs in Klieken einverleibt hatten und ihn auch
nutzten. Sie wollten sich wegen der Fischereirechte jedoch nicht mit
ihren anhaltischen Landesherrn streiten und gaben klein bei. Aus der
Regalia leitete das anhaltische Fürstenhaus sowieso auf die
Hälfte des Matzwerders ihre Hoheitsrechte ab. (Regalia - im 11.
Jahrhundert geprägte Bezeichnung für die dem König
vorbehalten Hoheitsrechte, besondere Gerichtsbarkeit, Befestigungsrecht
an Burganlagen, Zoll-, Münz- und Marktrecht, Geleitschutz,
Forst-,Jagt- und Bergrecht, Judenschutzrecht und das Recht auf erbloses
Gut. Regalien konnten zur Nutzung vergeben werden, was in Deutschland
zum Ausbau der Landeshoheiten durch die jeweiligen Landesherren
führte). Der Landkomtur Johann von Lossau (*1523 - †1605)
behauptete jedoch, daß das Ordenshaus in Buro die Fischerei schon
immer hier ausgeübt hätte. Die Streitigkeiten sollte der
Bischof Melchior von Rintorf in Magdeburg schlichten. Dieser hörte
sich verschiedene Zeugen an, ohne ein Urteil zu fällen.
Verschiedene Kommissionen, so auch eine von Kaiser Rudolf 1591
eingesetzte, begutachteten die Verhältnisse im Buroer Matzwerder.
Am 6.Juli 1595 einigte man sich gütlich dahingehend, daß die
Komturei in Buro die Fischerei ohne Behinderung nach besten Wissen und
Gewissen ausüben könne. "Ingleichen die Jagten, Mastungen,
Huten, Weiden,Triften und Gerichten erblich haben und behalten; Sie
auch hierbei von dem Fürstl. Hause Anhalt geschützt werden
sollen". Als Gegenleistung versprachen der Landkomture Johann von
Lossau und der Komtur Henning von Brietzke dem Fürstl. Hause
Anhalt " eine freie Hof-Stäte sampt fünf freien Hufen Landes
in dem Dorfe und Feldmarcke Griesen gelegen in perpetuum (auf ewig) zu
vererben und zu vereignen". Bis auf die Holznutzung mußten die
anhaltischen Fürsten auf ihre beanspruchten Rechte im Buroer
Matzwerder verzichten. Es war also ein Erfolg des Ordens zu verbuchen.
Die Schwierigkeiten mit der weltlichen Landesobrigkeit begannen aber
nun erst. Die Steitfrage war, ob der Komtur zur Zahlung der
Türkensteuer an die fürstliche Obrigkeit verpflichtet sei.
Der streitbare Landkomtur der Ballei Sachsen, Johann von Lossow,
weigerte sich die Türkensteuer abzuführen. Die unterstellten
Komture folgten ihm sicherlich bereitwillig. Der Buroer Komtur Henning
von Britzke verweigerte jedenfalls die Zahlung und sah darin eine
Neuerung, da der Deutschmeister des Ordens in Mergentheim diese Steuer
bereits bezahle. Die Türkensteuer war eine Steuer, die über
den aufzubringenden gewöhnlichen Zehnten und die üblichen
Abgaben hinausging und bereits seit der Mitte des 15. Jahrhunderts
bezahlt werden mußte. Sie war eine Art Wehrsteuer, wie sie im
modernen Deutschland im Jahre 1911 auch einmal erhoben wurde. Die
Verteidigung des „Heiligen römischen Reiches deutscher
Nation“ und der Abwehrkampf gegen die türkische Invasion war
Reichssache. 24 Jahre haben die Reichsstände dazu gebraucht, um
auf dem Reichstag die Türkensteuer zu beschließen. Sie wurde
dann „zur Errettung Gottes ewigen und allein seligmachenden
Wortes – auch des Vaterlandes – ” gegen den Erbfeind
verordnet und die einzelnen Länder damit belastet. Als auch 1599
keine Türkensteuer entrichtet wurde, griff der anhaltische
Landesfürst kurz entschlossen zu Gewaltmaßnahmen.
Ordenseigentum wurde in Höhe der ausstehenden Steuer in Buro
gepfändet. Dagegen erhob der Komtur begreiflicherweise
schärfsten Protest und ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem
kaiserlichen Kammergericht war die Folge. Die gepfändete Kuh
mußte wieder herausgegeben werden. Letzten Endes kam es jedoch zu
keinem verbindlichen Beschluß, denn die Ereignisse wiederholten
sich bereits 1605 erneut. Proteste des Deutschmeisters und der Vorwurf
der Einmischung in Ordensangelegenheiten und damit verbunden eine
kleinliche Befehdung kennzeichneten fortan fast ein Jahrhundert lang
das Verhältnis zum anhaltischen Fürstenhaus. Der Komtur war
in Angelegenheiten der Ballei oft länger auswärts unterwegs
und wurde in dieser Zeit von einem Hauskomtur vertreten. 1596 war es
Christoph von Falkenberg, der 1602 Komtur in Dahnsdorf bei Belzig
wurde. Sein Nachfolger als Hauskomtur in Buro wurde Christoph von
Retzdorf. Dieser neue Hauskomtur hielt nichts von Loyalität zu
seinem Dienstherren, dem Komtur von Britzke. Auf seinen Rückhalt
am anhaltischen Hof bauend, spielte er die Landesobrigkeit gegen seinen
Komtur aus. Dieser ließ schließlich den Hauskomtur
Christoph von Retzdorf 1604 durch Hans von Byren ersetzen. Unter
Einfluß von Retzdorfs verboten die anhaltischen Fürsten den
Austausch des Hauskomturs. Darüber war der Komtur
verständlicherweise erzürnt und nannte in einem Brief vom
Oktober 1604 von Retzdorf einen "eidvergessenen Buben". Im Jahre 1605
scheiterte auch der Versuch, Daniel von Retzdorf, bisher Komtur in
Dansdorf, als Hauskomtur in Buro einzusetzen. Die anhaltische Obrigkeit
verbot seinen Aufenthalt in Buro und verwiesen in von dort. Wie sich
zeigte, hatte sich diesmal die landesfürstliche Gewalt
durchgesetzt. Streitigkeiten mit den von Lattorffs in Klieken waren
außerdem unter jedem Komtur an der Tagesordnung. Von Britzke
einigte sich 1596 mit seinen Nachbarn in Klieken über die Mast und
Hutung. 1602 wurde das kursächsische Gericht bemüht. Es
sollte eine Entscheidung über die Benutzung des Weges zum Buroer
Matzwerder fällen.
Die Pflichten und Rechte der Buroer Untertanen
gegenüber dem Komtur waren genau geregelt, was in einem Vertrag
von 1580 festgelegt worden war. In dieser Ordnung werden 17 Bauern und
ein Krüger für Buro aufgeführt. So regelt man zum
Beispiel die Dammwachen bei Hochwassergefahr. lm Verzeichnis "Was die
Buhroischen Unterthanen an Manß- und Weibsdiensten dem
Hochlöblichen Deutschen Orden an allerhand hoff und veld, auch
haußarbeit zu thun schuldig" wurden mögliche
Dienstleistungen aufgelistet. Von 12 solchen Diensten ist unter Punkt
9. festgelegt : Müßen sie die drey Ständer oder
Ablaß uff dem Walle längs der Wendemarck, wodurch das Wasser
abgezogen wird, ohne entgeld so wohl zu alß auffmachen, so offt
es vonnöthen ". Dies veranschaulicht, daß auch ein
funktionsfähiges Meliorationssystem vorhanden war, womit der
Wasserstand in der Aue durch mechanische Betätigung geregelt
wurde.Die Buroer Bauern protestierten bereits 1583 gegen einzelne
Artikel. So beschwerten sie sich über die Botendienstpflicht auch
zur 18 Meilen (ca. 135 km ) entfernten Ordenskomturei Lucklum. Andere
Beschwerden lauteten, daß die Schweinemast nicht mehr frei sei,
daß einen Tag auf Geheiß des Komturs länger fronen
sehr lästig sei, daß Haus und Garten ihr erbliches Eigentum
seien und nur dem Fürsten gehöre. Die schlauen Buroer
Untertanen nutzen den permanenten Zwist zwischen der anhaltischen
Landesobrigkeit und dem Komtur aus, um sich Vorteile zu verschaffen.
Die Beschwerdepunkte über den Wiesenzins, Erhaltung der Dämme
an der Elbe und Verbot des Abholzens waren zum Teil recht
übertrieben. Im allgemeinen ist aber zu erkennen, daß die
Frondienste für die Komturei nicht gering waren aber auch nicht
über das damals übliche Maß hinausgingen. Der Ort
selbst entwickelte sich erfreulich schnell. Das Inventarverzeichnis der
Kommende von 1606 listete einen reichen Viehbestand auf. Henning von
Britzke, der nach dem Tode von Lossau auch die Funktion des Landkomturs
übernommen hatte, mußte wohl wegen Arbeitsüberlastung
Buro aufgeben. Er wurde zum Landkomtur auf Lucklum und Berga am
17.03.1606 confirmiert.
Am 20.Oktober 1606 wurde durch ihn ein neuer
Komtur in Buro eingesetzt, Hans von Byren (1606 - 1635). Mit dem
gleichen Datum wurde auch der bisherige Hauskomtur Christoph von
Retzdorf aus seiner Funktion entlassen. Die von Byren (oder auch von
Bieren) sind schon im 14. Jahrhundert mit mehreren Gütern im
Magdeburgischen und in den Marken ansässig gewesen. Namentlich war
1472 das Schloß und der Rittersitz Parchen zwischen Genthin und
Burg in ihrem Besitz. Hans von Byren fiel in den nächsten Jahren
eine schwere Aufgabe zu, denn er hatte die Geschicke der ihm
anvertrauten Komturei durch die Wirren und Leiden des verheerenden
Dreißigjährigen Krieges (1618 -1648) hindurchzusteuern. Dazu
gehörte eine feste Hand, wie sie der neue Komtur wohl nicht immer
hatte. Wohl war er guten Willens, doch vermochte er sich bei seinem
hohen Alter späer nur noch schwer durchzusetzen. Schon bei der
Amtseinführung des Komturs erzwang die landesherrliche Gewalt
ihren Willen. Der bis dahin vom Orden umstrittene und verweigerte
Huldigungseid mußte vor der fürstlichen Kommission
abgeleistet werden, die damit für künftige Zeiten einen
Pr%auml;zedenzfall schuf und auf den die füstliche Seite
später nicht müde wurde hinzuweisen. Die Erbhuldigung im
Sinne der fürstlichen Landeshoheit war ein weiterer Schritt zur
Festigung der landesherrlichen Oberhoheit über die Territorien,
die bisher dem Deutschen Orden unterstanden. 1628 tobte der
30-järige Krieg schon im 10. Jahr in den deutschen Ländern
und auch für die Komturei in Buro brachen schwere Zeiten an. Durch
die bedrückenden Kontributionen und Einquartierungen der
durchmarschierenden Truppen war der finanzielle Ruin der Buroer
Komturei nur noch eine Frage der Zeit. In herzbewegenden Klagen wandte
sich der Komtur an seinen Vorgesetzten, den Landkomtur, und schilderte
ihm die ausweglose Situation. Dieser konnte nur begrenzt mit
Geldzuwendungen die schwierige Lage mildern. Die schlimme Zeit von 1632
- 1635 erfüllte die letzten Jahre des Komturs Hans von Byrens mit
Bitternis über sein Geschick. Er klagte über die fehlende
Getreidesaat und über den Mangel an Viehfutter. Untertanen werden
zu diesem Zeitpunkt noch 13 gezählt. Mitten in den Kriegswirren
verstarb der Komtur in Buro. Der Höhepunkt des Elends war jedoch
erst nach seinem Tode 1637 erreicht. Das anhaltische Fürstenhaus
wollte diese günstige Gelegenheit nutzen und dazu hatte es seit
1633 einen Grund. In diesem Jahr richtete ein gewisser Kurt Dietrich
aus dem Winkel in Buro an den Komtur einen Brief mit der Behauptung,
daß nach dem Tode des Inhabers der Kommende ihm die Komturei
zustünde. Er berief sich dabei auf einen Schenkungsvertrag des
Schwedenkönigs Gustav Adolf. Dietrich hatte sich sicherlich vorher
der Unterstützung durch das anhaltischen Fürstenhaus
versichert. Der Orden, der diese Anmaßung in keiner Weise
akzeptierte, hatte schon vorzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet und
bereits 1633 dem alternden von Byren einen energischen, ehemals
schwedischen Quartiermeister zur Seite gestellt. Sein Name war Peter
Eylardt. Dieser holte sofort den Akener Komtur Joachim Ernst von
Thümen ( 1598 -1638 ) herbei als das anhaltische Fürstenhaus
versuchte, das Machtvakuum in Buro auszunutzen und sich in die Buroer
Verhältnisse einzumischen begann. Zusammen wahrten sie die Rechte
des Deutschen Ordens. Als einzigen schwachen Erfolg konnten die
Fürsten nur die Beschlagnahmung von vier Ochsen für sich
verbuchen, die sie wegen angeblich nicht bezahlter Kontribution
pfändeten. Vier Jahre ohne Komtur bedeuteten für Buro und die
Komturei den wirtschaftlichen Abstieg, ja den völligen Ruin in
einer durch Kriegswirren gekennzeichneten Zeit. Von 1635 bis 1637 war
der Bruder Peter Eylardts, Timme Eylardt, Pächter hier. Über
ihn wissen wir wenig. Ihn löste als Pächter der Komturei
Mathias Eckelmann ab. Eine Bestandsaufnahme im Jahre 1639 ergab,
daß dieser vieles veruntreut hatte und nach seinem Abgang
überhaupt kein Vieh, Federvieh, Wagen und Ackergerät mehr
vorhanden war. Das Komtureigebäude war im schlechten Zustand. Es
hatte teilweise kein Dach mehr, Fenster und Schlösser fehlten. Die
Meierei und die Windmühle war ein Trümmerhaufen, die
Holzungen waren verwüstet und die Äcker waren unbestellt. Von
insgesamt 17 Häusern in Buro waren nur noch 8 bewohnt, 5 unbewohnt
und 4 verbrannt. Buro bot ödes und trauriges Bild, wie sehr viele
Orte in Deutschland jener Zeit.
Das Jahr 1639 brachte für Buro die Wende.
Ein soeben eingekleideter Ritter, der lutherische Jan Daniel von Priort
( * 19.od.29.2.1618 - † 1684 ) schickte sich an, Komtur
(1639-1649) in Buro zu werden. Er wurde am 30.9. bzw. 10.10 1639 in den
Deutschen Orden eingekleidet. Dieses alte brandenburgische, früher
begüterte Adelsgeschlecht ( auch Pryerde od. Prigarde ), war
ursprünglich in Priort ( heute ein Ortsteil von Wustermark ) im
Osthavelland zuhause. Im Landbuch von 1375 ist der Ort erstmals
erwähnt. Gegen den Protest des Landkomturs mußte auch Jan
Daniel von Priort dem anhaltischen Fürsten den Huldigungseid
leisten. 12 Buroer Untertanen wurden ihm wiederum durch Eid
verpflichtet. Der neue Komtur war tatkräftig und setzte sich
für den Wiederaufbau des verwüsteten Dorfes ein. Für 350
Taler Pacht pro Jahr wurde 1643 Christoph Dobenecker Pächter der
Kommende in Buro. 1648 wurde es für 6 Jahre Sigmund von Zigesar
aus Wörlitz. Ab 1645 war Jan Daniel von Priort auch Komtur in
Lucklum und Berge. Die schnelle Beförderung ist ein Hinweis auf
seine Tüchtigkeit. Es war auch sein besonderer Verdienst, die
Kommende in Lucklum wieder über den Vorkriegsstand gebracht zu
haben.
Am 25. Oktober 1648 wird von der Rathaustreppe
in Osnabrück nach 30 Jahren Krieg in der Mitte Europas, nach
Verwüstung, Plünderung, Mord und Vertreibung, der Frieden
verkündet: Der Westfälische Friede, der in den Städten
Osnabrück und Münster zwischen 1643 und 1648 ausgehandelt
wurde. Im "Friedenssaal" des Rathauses wurde am 14./24. Oktober 1648
der Friede von Osnabrück geschlossen: "Instrumentum pacis
Caesareo-Suecicum sive Osnabrugense" zwischen Kaiser Ferdinand III. und
seinen Verbündeten einerseits und Königin Christina von
Schweden und ihren Alliierten andererseits. Der Vertrag beendete - als
Teil des "Westfälischen Friedens" - den Dreißigjährigen
Krieg in Deutschland. Er garantierte die Gleichberechtigung der
Konfessionen und verbot Gewalt zur Lösung religiöser
Differenzen; ebenso bestätigte er die territorialen
Veränderungen und regelte die Umgestaltung der Reichsverfassung,
die bis 1806 galt. |
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